Leserin Lisa hat mir in einem Kommentarstrang mal wieder eine Nuss zum Knacken auf diese Seite gerollt.
Sie schrieb:
‘Und nein, ich würde mich nicht als “Philosophin” bezeichnen. Dieser Begriff ist mir zu …verpflichtend.’
Und überdies, dazu passend:
‘Magnus, Du hast recht, wenn Du sagst, dass ich gelegentlich provoziere, um dann, falls noch jemand mitmacht, die Provokation zu diskutieren. Aber es ist keine Strategie, sondern es erscheint mir manchmal notwendig, um eine Diskussion zu beleben.’
Ich unterstelle zunächst, dass Lisa den Begriff “Philosophin” nicht nur deshalb für zu verpflichtend hält, womöglich gar nicht, weil sie eine Frau ist.
In welcher Weise könnte es zu verpflichtend sein, wenn jemand sich als Philosophin respektive Philosoph bezeichnet?
Etwa im Sinne dessen, dass man sich damit in eine systematische Bringschuld (im Sinne systematischen – strategischen? – Vorgehens wie auch eines abzuliefernden Systems) begäbe? Also Freiheit im Handeln, Ausdruck, letztlich selbst im Denken einbüßte? Unnötig, unklug Angriffsflächen böte, die Möglichkeit, von Gelahrten lächerlich gemacht zu werden?
Immerhin hörte ich schon, von einem, der in Heidelberg (hiemit an einer der renommiertesten philosophischen Fakultäten weltweit) studierte, einem Manne, dessen geistige Fähigkeiten ich ansonsten sehr schätze, dass Nietzsche gar kein richtiger Philosoph gewesen sei, da er kein in sich geschlossenes System vorgelegt habe, wie beispielsweise Kant. (Nietzsche meinte einmal, das zitiere ich jetzt aus dem Gedächtnis, er misstraue grundsätzlich allen Systematikern… Er sagte aber auch: “Wir neuen Philosophen…”) (weiterlesen…)