Gerade bekam ich fernmündlich den Vorwurf, ich habe eines bestimmten Links nicht hinreichend aufmerksam nachgesucht. Öfter schon des einen oder anderen.
Dabei hätte ich wissen müssen, dass es desfalls not und nütze, grundwichtig sei.
Das finde ich schon ein bisschen dreist. Denn es kommen nicht wenige Links herein. Auch noch darauf ward rekurriert, ich bildete mir doch so viel auf mein Bauchhirn ein, hätte das also merken müssen. Dabei bilde ich mir wahrlich nicht viel auf mein Bauchhirn ein.
Zudem könnte, wer seinen Link für wirklich wichtig hält, sich die vergleichsweise geringe Mühe machen, mich zu verlocken, mir, auch anderen Lesern, zwei oder drei Sätze Inhaltsangabe zu bieten.
Ja, ich verlinke auch nicht selten ohne nähere Inhaltsangabe. Immer habe ich nicht die Zeit dazu; oft dreht es sich einfach um ergänzende Hinweise für den Interessierten. Aber ich spiele nicht den Beleidigten, blase meine Backen nicht auf, wenn dem nachher einer nicht folgte.
Ein hervorragender Kollege, den ich gut kenne, der ist etwas härter drauf als ich.
Wenn ihm einer sagt, er solle doch mal das und das Thema bearbeiten, wird er recht schnell unwirsch und verbittet sich das deutlich. Man möchte ihn gerne auf Sachen hinweisen, ihm aber keine Bringschuld ansingen. Der Teilnehmer möge, wenn ihm daran so viel gelegen, eben selber einen Blog aufmachen und darüber schreiben.
Ich werde mir seinen Stil dazu nicht angewöhnen. Ich bin anders. Recht hat er aber trotzdem. Er ist überaus fleißig und mutig und muss sich das – gar noch von Anonymussen – wirklich nicht geben lassen.
Ich überlege mir aber ernstlich, ob ich den Link, wessenthalben, ihn nicht nachverfolgt zu haben, ich mir diesen Vorwurf einfing, gerade aus Trotz nicht nochmal rauszusuchen, mich einfach noch vorsätzlich nicht damit befassen werde. Das mag kindisch klingen: mir egal.
Kein Hinweis hier, von demjenigen, der mir das jetzt sagte, ich solle doch mal hinschauen. Höchstes Lob für die Person, deren sonstige Rede, die ihn einbrachte. Abkanzlung dazu für mein Zukurzdenken.
Die Debatte sehr wohl verfolgt, mich kennend, ein nochmal hinweisender Satz, also 20 Sekunden, meinetwegen, bei einem Trantrieler, zwei Minuten, hätten genügt, mich sehr wahrscheinlich auf den Pfad zu setzen.
Aber nein, darauf habe man ob meines Geseiers keine Lust gehabt. Was singt diese Person mir da an?
So etwas ist unredlich, grindig: durchaus interessiert zugucken, doch listig abwarten, erstmal erhaben nix sagen, hinterher herumhacken.
Ja, ich habe mich kurz geärgert; das ist jetzt aber schon verflogen; ich schreibe nur noch aus pädagogischen Gründen darüber: ja, zur allgemeinen Belehrung.
(Mein Name ist bekannt. Wo nicht, das Impressum heimsuchen.)
Das Phänomen ist nicht selten: vom hohen Rosse, dem Feldherrenhügel aus, durchs Fernrohr geschauet, beliebig dirigieren wollen, sich für überwichtig halten, also souverän wie diskret im Hintergrunde, und wenn der andere nicht gemerkt, wohin er hätte rennen müssen, oder einfach so nicht wollte, dann gibt es, kein Bein selber bewegt, einen Rüffel.
Man dünkt sich, gibt sich als Napoleon, hat aber nichtmal das Zeug zu einem Obergefreiten.
Jaja, so kann das sein, im Weltnetz.
(Nachher ärgern sich die Weltnetz-Möchtegernnapoleone gar, dass die Diskussion, an der sie so darüberstehend natürlich, auf ihrem Edelschimmel, dortnieden, nicht teilnahmen, nicht die von ihnen gewünschte Richtung nahm.)
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Tags: Möchtegerndirigenten
“Das finde ich schon ein bisschen dreist.”
Ist es auch!
“Zudem könnte, wer seinen Link für wirklich wichtig hält, sich die vergleichsweise geringe Mühe machen, mich zu verlocken, mir, auch anderen Lesern, zwei oder drei Sätze Inhaltsangabe zu bieten.”
Gute Idee! Werde sie mir zu Herzen nehmen.
Aber Du sprichst es schon an, dass einem die aktuell rapidest voranschreitende Aktualität diesbezüglich manchmal einen dicken fetten Strich durch die Rechnung macht. (Wer hat da eigentlich noch Zeit ein Buch zu schreiben? Das ist wenn es rauskommt, ohnehin nicht mehr auf die Aktualität hindatiert [up to date ;)])
Zuviel eminentes, zuviel schauriges und zuviel was in den Schafsmedien tunlichst unter den Tisch gekehrt wird, was aber dennoch – oder gerade deswegen – erst recht thematisiert gehört.
Man sollte (ja, darf!) von einem ehrenamtlich schaffenden Freiheitskämpfer nicht alles erwarten, denn der Tag hat bekanntlich nur 24 Stunden, die manchmal, flupps, weg sind, und hin und wieder sollte man auch noch schlafen, essen, und sonstigen persönlichen Anforderungen nachgehen, auch wenn dies vom Schaffen und Überprüfen manchmal ablenken kann…
@ Dude
Dass der Tag jener “ehrenamtlich schaffenden Freiheitskämpfer” auch nur 24 Stunden hat, die noch ihre Existenz sichern müssen, in meinem Falle auch noch allein für zwei Kinder sorgen, zählt für die Möchtegern-Napoleone des Weltnetzes nicht.
Ihre Botschaft, ihre Forderung, stehe vor allem anderen, allen anderen.
Man schaue sich nur mal an, was, kaum dass ich das Obige verfasst, jene(r) “spiritformoney” (netter Nick, was?) auf dem Strange zu http://unzensiert.zeitgeist-online.de/2013/02/13/endlich-glaube-ich-auch-dass-ich-glaube/#comments brachte.
Rotzfrechste Ansprache, Imperativ, wozu ich etwas schreiben solle, Kondition, ab wann ich das dürfe, noch dazu.
Und das vorgeblich im Sinne des Weltguten. Denn in dem Film, den ich mir anschauen sollte, gab es ja lauter Liebe gegen das Übel.
Wie als ob man der Springhampel von Leuten wäre, die sich selber nichts trauen, nichts können, oder zu faul, selber etwas zu tun.
Irgendwo auch witzig, deren Vorstellungen von den Vorgängen. Hehe.
Wenn das für die Netznapoleonen nicht zählt, zählen diese, und somit auch ihre Botschaften, Forderungen, und sonstiges Geseier ihres Kaisergefuchtels nichts für mich.
Keine Perlen vor die Säue! ;-)
“…von Leuten wäre, die sich selber nichts trauen, nichts können, oder zu faul, selber etwas zu tun.”
Leider ist dies heutzutage weit weitverbreitete Realität.
Wirtschafstaugliche und systemkonforme Bioroboter… …naja, sie werden in den Verbildungsinstitution, bei den weltichen Religionskonstrukten, wie auch dem NewAge-EsoGuru-Gewäsch und natürlich den Verblödungsschafsmedien ja auch systematisch, passend manipulativ, herankonditioniert bzw. gezüchtet.
Und ja, der Nick ist schon vielsagend…
…allerdings hast Du das auch angemerkte Lob vielleicht ein bisschen zuwenig gewürdigt? Man sollte bei solchen nie allzu vorschnelle Bewertungen und entsprechende Abkanzelungen betreiben, weil oft sind sie doch noch lernfähig, wenn man sie etwas an die Fuchtel nimmt. ;-)
Sei’s drum… wohl eh mal wieder ne Eintagsfliege…