Von der “homosexuellen” Unterdrückung

Ich finde, dass der Begriff “schwul” verpönt gehört.

Denn er diskriminiert Frauen in einer nicht hinnehmbaren Weise.

Sowieso fällt auf – ich meine nicht, dass ich mir das einbilde! – , dass “lesbisch” zu sein bei weitem nicht die gesellschaftlichen Vorteile bringt, wie schwul zu sein.

Machen Sie mal den Test: Wie viele erfolgreiche, hochgelobte, bekennende Lesben fallen Ihnen spontan ein?

Ich komme nur auf Alice Schwarzer und Anne Will.

Bei den Schwulen reichte die Liste von hier bis Alaska.

Also unterdrücken die Männer die Frauen wieder.

Selbst “homosexuell” ist fies.

Zwar stammt das Wort von lateinisch “gleich” ab, doch steht da doch vorne “homo”, also Mann, gleich Mensch. Eine ganz fiese Sache.

Ich weiß nicht, welcher faschistische Römer sich das schon vor über 2000 Jahren ausgedacht hat, aber das riecht schwer nach Absicht.

Und: Wenn Leute behaupten, Jesus sei schwul gewesen, empört sich keiner. Wäre doch gut so.

Nicht leicht aber wird man es wagen, seine Mama Maria als Lesbe zu bezeichnen.

Dabei könnte sie ja genausogut lesbisch gewesen sein, wie er schwul. Wofür ja schon die Jungfernzeugung spricht.

So kann das wirklich nicht weitergehen.

Man spricht ja gar schon von “Homophobie”, wenn eine Frau es angesagtermaßen lieber mit Männern treibt.

Da ist sprachlich alles aus dem Ruder.

Guter Rat scheint teuer. Was tun?

Da man Lesben zum Genderausgleiche schwererdings ebenfalls als schwul bezeichnen kann (zu eingeschliffen sind die Vorurteile), ebensowenig Schwule als lesbisch, müssen beide Begriffe weg, durch einen genderneutralen ersetzt werden.

Damit der vermaledeite Volksmund ihn aufnimmt, muss er kurz und prägnant sein, womit “gleichgeschlechtlich Orientierte” ausfällt. “Gleichgeschlechtliche”, um ein anständiges Adjektiv zu haben, ist auch schon fünfsilbig, zudem missverständlich.

Mit “queer” und “Queere” können wir nun gar nichts Anständiges anfangen, da es ja auch (haben die nie gemerkt, was sie sich da reinziehen?) “schräg”, “verkehrt” bedeutet, die Leute es wohl, Legastheniker, wie sie nunmal meist sind, “quer” schreiben werden, oder, wenn nur gehört, wahrscheinlich “quier”.

Das mag also auch nicht taugen.

Unter “normal”, so hat es sich leider durchgesetzt, verstehen die Leute Leute, die dem alten, faschistisch-römischen Geschlechterverständnis anhängen. das wird also ebenfalls nix.

“Zeugungsfremd” hieße immerhin nicht impotent, was die meisten Lesben und Schwulen ja auch nicht sind, aber “fremd” am Schluss, das hätte einen xeonophoben Anklang, den wir hier nun wirklich nicht brauchen können.

“Gleichsexicht”, “Gleichsexer” bärge den Gedanken, dass es Schwule und Lesben immerzu mit jedem/jeder gleich krachen ließen. Mist. (“Gleichlustig” käme nicht besser.)

Eins und noch Eins macht halt doch nicht gleich ein Drittes.

Verdammte Hacke! Es gibt aber immer eine Lösung.

“Unfruchtlustige”? “Fruchtlossexer”? Alles Müll.

Ich schlage daher vor, ein neues, unbelastetes Lexem einzusetzen.

Etwa “böld” (was absichtlich von den Blöden, den “Normalos”, die Sexualität in einem zumindest möglichen Zusammenhange mit der Fortpflanzung sehen, abhöbe) oder “rapf” oder “brüb”?

Besser, ich denke, ich hab’s: “schwesbisch”.

Oder: “lesbwul”.

Ja, so könnte die deutsche Sprache entscheidend vorankommen.

Lesbwule und Schwesben endlich gleich.

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