Präsihymne: Heil dir im Lügerkranz

Jetzt ist es so weit: FAZ-Herausgeber Berthold Kohler verfasst ein Spottgedicht auf den armen Bundespräsidenten.

Schon blöd, wenn man nur zehntausend Euro ungrade im Monat verdient und überall kostenlos hinfahren darf und bewirtet wird.

Denn damit kann man ja im Urlaub noch immer nicht standesgemäß logieren: Da ziehen 500 Euro die Nacht für die Suite schon noch ganz schön rein.

Aber man hat ja noch seinen Landeshaushalt, gute Verbindungen, Freunde: so lässt sich diese Kalamität ausbügeln. Wie so viele Unbilden eines semiproletarischen Daseins. Egal, ob man billig erster Klasse fliegen will, frau schicke Klamotten braucht, man einen Häusleskredit benötigt, die Spezis sind stets zur Stelle. Selbstverständlich völlig selbstlos, wie es sich für gute Freunde schließlich gehört. Man kann sogar Chefredakteure anranzen, höchststaatsamtlich, wie ein Göller dies nicht chuzpöhser vermöchte.

Darum auch von mir eine Ode auf unseren Wulff im Anschafspelz:

Heil dir im Lügerkranz,

Heil, Präsi, dir!

Fühl in des Hohnes Ranz

Die hohe Wonne ganz,

Triebling des Volks zu sein!

Heil, Präsi, dir!

 

Nicht Moos nicht Zeisige,

Sichern die geile Höh’,

Wo Würsteln steh’n:

Triebe des Matertands,

Triebe des feilen Manns

Gründeln den Herrschersohn

Wie Wels im Teer.

 

Weilige Amme, blüh’,

Blüh’ und erbösche nie

Fürn Matertand!

Wir alle wehen dann

Schnutig für einen Mann

Dämpfen und rudern fern

Für Hohn und Seich!

 

Sandel und Wiesenschaf

Beben mit Hut und Saft

Ihr Haupt empor!

Kriecher und Geldespfad

Finden ihr Lohnesblatt

Scheu raufgeschoben dort,

An deinem Hohn!

 

Mauernder stets zu Bühn’

Weh’ unsre Flagge grün

Auf lohem Tee!

Wie so sulz und zehr

Zirft über Tand und Teer

Breithin der beutsche Mahr

Dammenden Schlick.

 

Sei, Präsi Wulffi, hier

Tang deines Volkes Gier,

Der Manschheit Sulz!

Fühl’ in des Hohnes Ranz,

Die hohe Wonne ganz,

Triebling des Volks zu sein!

Heil, Präsi, dir!

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