Wir. Dienen. Nicht.

Ich bin froh, ein Deutscher zu sein.

Das Aufewigbesiegtsein ist, wenn man die hiesige Verfügbarkeit und Qualität des Bieres, der Einhandmischhebel und Isofenster betrachtet, ein geringer Preis.

Selber nur noch für einen Volkssturm bedingt tauglich (wofern man mich großzügig nachmustert), bringe ich meinen Söhnen eifrig bei, einer Regierung nicht als Soldaten zu dienen, die fremdem Pfeifen folgt.

Sie haben wahrscheinlich jetzt schon weitgehend begriffen und werden wohl eher Beschmeißaffen auf einem Girls’ Day, als dass sie sich zum Gutbomben nach Afghanistan, Libyen oder Syrien expedieren ließen.

Da heute alles freiwillig ist, kann man mich auch nicht einmal mehr als einen Wehrkraftzersetzer bezeichnen, wie noch ehedem das Wort ging.

“Volksverräter” mich darob zu heißen, fällt auch schwer, denn der größte Teil meines Volkes (furchtbares Wort, nicht?) denkt ähnlich wie ich.

Zur Bundeswehr gehen nur noch Träumer, Spinner, Dumme und Karrieristen.

Zu einer Armee, die mit dem Wohle des Volkes nichts mehr zu tun hat.

Zu einer Armee mit Frauenschwindel.

Die dient nur dem Weltfinanzgesindel.

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4 Antworten zu “Wir. Dienen. Nicht.”

  1. Dude sagt:

    Das Wort “Volk” (oder auch “Bürger”) wurde bis zum verschraubten Spiralclimax der heutigen Tage so weit pervertiert und karikiert, sodass es beinahe schon dem zerbröselten und verklieksten “Heimat”-Begriff Paroli bieten kann. Mir geht jedesmal fast einer ab, wenn ich die Schafe solch Zerbrösel lamentieren hör’

    Vielleicht hilft ja Red Kachina… …auch wenn ich das nicht so recht glauben will.

    http://www.youtube.com/watch?v=fCfdoA0Z9KA

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Dude

    Lass Dir Deine Sprache nicht nehmen, sonst ist sie irgendwann weg.

  3. Leser sagt:

    Tja, ich befürchte, daß die Zeiten härter werden. Und konfliktreicher, politisch und auch im räumlichen Umfeld. Natürlich wird man dies im beschaulichen hammelburg erst sehr spät feststellen. Aber in einer Großstadt dürfte bereits bei vielen der groschen gefallen sein, daß die Zeiten stürmischer werden.

    Nun kenne ich Hammelburg zufällig ganz gut, weil ich als Soldat (also als Träumer, Spinner, Dummer, Karrierist – oder als Abenteuerlustiger?) mehrfach dort auf Lehrgängen war, an der Infanterieschule.

    Ich bin froh, dass ich das gelernt habe, was ich dort gelernt habe und ein deutlich umfassenderes (und genbrauchsfertiges!) Verständnis von menschlichen Konflikten gewonnen habe, auch in mehreren Einsätzen.

    Meine Kinder werden zur Armee gehen, so wenig sie dem eigenen Volke auch dienen mag. So wie Arminius im römischen Heer ausgebildet wurde. Die dort erworbenen Fähigkeiten, kann einem niemand mehr nehmen. Und 90% der Zivildienstleister sind neidisch, 90% der einfachen Wehrdienstleister ebenfalls, wenn jemand in interessanten Verbänden an Führungspositionen gedient hat.

    Neid und die Erkenntnis, dass 90% der Kriegsdienstverweigerungen auf nichts anderem als Feigheit beruhen.

    In jeder noch so schlechten Armee werden Tugenden gefördert, die in der Zivilwelt gar nicht gefördert werden können, aber in Krisenzeiten einen entscheidenden Handlungsvorteil bieten.

    Warum sollte ich meine Kinder von diesem Wissens- und Könnensplus in einer zunehmend unsichereren Welt fernhalten? Nein! Zu ihrem eigenen Wohle und dem ihrer zukünftigen Familien werde ich alles dafür tun, daß sie dienen werden – auch wenn die selbst Armee sicher nicht (mehr?) dem eigenen Demos dient, dem Deutschen Volk. Das deutsche Volk? – Ein wunderschönes Wort!

  4. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Leser

    Die Infanterieschule zu Hammelburg ist sicherlich keine ganz schlechte militärische Ausbildungsstätte. (Lassen wir das Thema Frauen dazu mal beiseit’.)

    Immerhin scheint unsere Wehr, wie man mir direkt auf Hammelburger Waffenschau auf den Saalewiesen stolz erklärte, wohl das modernste taktische, integrierte Infanteriekonzept überhaupt entwickelt zu haben.

    Es heißt, in jedem Kurs säße ein Israeli dabei (offizielle NATO-Verbündete sind offen begeisterte Stammgäste; das hörte ich privat).

    Man hat mir als Laien (nebenan am Sanni-Stand kam der bestellte Stuss zu den Weibern, aber darüber wollte ich ja nicht reden) recht gut erklärt, wie man in sich wiederum fallweise untergliedernden Trupps von gerade mal zehn Mann in gegnerischen Reihen rein zu Fuß und mit dem Rucksack erheblichen Schaden anrichten kann, sehr gut tarnbar, schwer fassbar.

    Alles klang für mich als nichtmilitärischen Waldläufer sehr durchdacht und zielführend.

    Der Granatwerfer, wenn gebraucht, wiegt für drei Kameraden nur je 8 Kilo zusätzlich, ist im Nu zusammengesetzt.

    Man hat sein G-36 mit allerlei Erweiterungen (Nachtsicht, Laser, 38mm Aufsatz etc.), der Spezialist das G-22; übers Panzerbrechende und Bodenluftwaffen vergaß ich, spezifisch nachzufragen.

    Ich vergaß aber nicht, einen freundlichen Hauptmann zu fragen, wie das denn sei, wenn solche integrierten Infnteriesysteme einmal in die Hände des Feindes gelangten.

    Da sagte er nach drei Sekunden Nachdenkens nur noch: “Das darf niemals geschehen.”

    Allerdings, wenn wir schon beim Fache sind, haben sich die NATO-Hochgeschwindigkeitsgewehre (jene der Amis und Briten zumal, das G36 scheint sich nicht so leicht heißzuschießen) nicht als ganz so effektiv erwiesen, wie gedacht.

    Auf typische Gefechtsentfernungen von 300-400 Meter, wie in Afghanistan (als ob die was wüssten), scheint sich die klassische, robuste AK-47, oder sagen wir salopp, das Sturmgewehr 44/2, oft besser zu bewähren.

    Immerhin aber, das zur Ehrenrettung der Firma Heckler & Koch, scheinen alle immer noch am liebsten das G36 zu haben, wenn schon Minimunition.

    Und übrigens: Dieser Blog heißt zwar aus (nichtmilitärischer) Tradition heraus noch “Neues aus Hammelburg”, wird aber inzwischen in Stuttgart erstellt.

    Hier gibt es zwar weniger spannende und offenherzige Waffenmessen, als in Hammelburg, dafür aber manch anderes, an dem der Mensch sich auch zu bilden vermag.

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