Manchmal leidet man als Satiriker schwer an der Realität.
Wenn so etwas passiert wie im Falle Obamas vielleicht wirklich mit allen Konsequenzen, mindestens aber gedanklich im Sinne der realen Möglichkeit, nicht aus den eigenen Hirnwindungen heraus überzeichnet, dann mag man sich sehr klein und unnütz fühlen und überdies lächerlich genau dergestalt, wie man es sich nun gar nicht wünscht.
Die reale Welt macht einen dann selbst zur Karikatur, indem sie freihändig über alles hinaussteigt, was noch der gewitzteste und dreisteste alte Hase sich zu konkoktieren vermöchte: Die Alchemistenküche sieht plötzlich aus wie rostiger alter Hangar voller schimmliger Kartoffeln, derer schon die Ratten geflüchtet sind.
Man muss sogar mit der Phase rechnen, da man es partout nicht glauben will.
Man kratzt sich ein ums andere Mal am Kopf und will so gar nicht begreifen, dass da kein Kollege einen Geniestreich vollbrachte, sondern ganz normale Leute aus blanker Vertrottelung.
Oder ist der – mutmaßliche – Dokumentenfälscher etwa doch ein gewitzigter Satiriker, der mit einem Drehwort Weltgeschichte schreibt?
So hätte man’s natürlich viel lieber.
So wäre die Welt noch in Ordnung.
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Tags: Satire