Der Ring des Todes

Die westliche “Friedenspolitik” eilt von Misserfolg zu Misserfolg.

Man könnte auch sagen, die Kriegspolitik der NATO eilt von Erfolg zu Erfolg.

Wie man’s nimmt.

Denn selbst wenn man den Balkan als befriedet ansehen mag, folgen weiter östlich der “Palästina-Konflikt”, wie man das Gemetzel und den dortigen Landraub so gerne nennt, der “Kurden-Konflikt”, oder besser die Kurden-Konflikte in wenigstens drei Ländern (Türkei, Irak und Iran), der Irakkrieg mit neuerdings wiederum vielen Anschlagstoten, der Geheimkrieg der USA gegen Iran durch Terrorgruppen und verdeckte Operationen, der Krieg in Afghanistan, sich stets ausweitend, damit der Krieg in Pakistan, mit zwei Millionen Flüchtlingen alleine aus dem Swat-Tal, die bürgerkriegsähnlichen Unruhen jüngst in Tibet und jetzt in Sinkiang, den Krieg in Nepal nicht zu vergessen.

Achso, Abchasien, Ossetien, Georgien, Inguschetien, Tschetschenien habe ich aus Versehen nördlich liegen lassen auf dem gedanklichen Ritt gen Osten; ja und die Lage zwischen Armenien und Aserbaidschan ist derzeit nur angespannt, aber ruhig.

“Hinter” Nepal folgen Burma, das an seiner Grenze zu Thailand Guerilla-Krieger bekämpft, sodann Thailand mit heftigen inneren Wirren und im Süden im Krieg mit Moslem-Aufständischen, von Indonesien und dem Konflikt in der Provinz Aceh hört man derzeit wenig, nordöstlich schließen sich die Moslemaufstände auf den südlichen Philippineninseln an, während weiter nördlich und westlich der Koreakonflikt weiterschwelt und Japan und Russland sich über die Zukunft der Nordkurilen noch immer uneins sind, wenn auch weit unterhalb der Schwelle zum Kriege.

Erst dann folgt der Stille Ozean, so dass man erst auf der anderen Seite des ganz großen Teiches, etwa in Los Angeles, wieder auf größere Mengen gewalttätiger Menschen trifft.

Das Merkwürdige an dieser Kurzbeschreibung, in der ich Belutschistan und Kaschmir gerade gar noch vergaß, wer weiß, welchen Konflikt vielleicht noch (hörte ich nicht mal was vom Pandschirtal und Aufständen in Usbekistan?), liegt darin, dass sich diese Kriege, Bürgerkriege und Aufstände wie ein Ring des Todes rund um Russland, Indien und China legen; ich sage mal rund um, da nördlich von Nordsibirien nur noch Eisbären leben.

Legen “sich” diese Kriege wirklich alle wie zufällig um die drei Großmächte, bohren “sich” gar in sie hinein, die rein zufällig nicht USA heißen?

Fast müßig zu fragen, in der Tat: Die NATO rüstete Georgien auf und stachelte es gegen Russland an; Israel muss erst gar nicht angestachelt werden; der Irak wurde von “You know who” überfallen und zerstört; Iran wurde bereits erwähnt; Afghanistan dito; in Pakistan bomben die Amerikaner auch immer eifriger für den Frieden; in Mittelasien unterhalten sie Stützpunkte “für den Kampf gegen den Terror”, und wenigstens in Korea und auf den Philippinen sind sie auch gut bei der Sache.

Aber das können trotzdem nur Zufälle sein, denn irgend anderes zu vermuten, wäre ja so eine Art Verschwörungstheorie, selbst wenn die Praxis nachgewiesen, die geostrategischen Ziele von diesem Brzezinski, dem außenpolitischen Lenker Obamas, klar formuliert wurden, denn Offensichtlichkeiten dieser Art sind und bleiben eben Verschwörungstheorien, egal wie eindeutig die Fakten sind.

Merke also: Immer wenn es sich um Machenschaften der USA, Großbritanniens, Israels und der NATO dreht, beweist deren Nachweis, dass der Hinweisende nur wieder so ein verrückter oder böswilliger Verschwörungstheoretiker ist.

Also habe ich alles nur mal so gedacht, denn so einer will ich natürlich auch nicht sein.

Ich bin deshalb auch ganz und gar davon überzeugt, dass alle diese Kriege im nationalen deutschen Interesse sind, denn wir schaffen uns durch diese massenhaften Befriedungen und Demokratisierungen, an denen uns die Amerikaner in ihrer legendären Großzügigkeit auch noch erlauben mitzuwirken, so viele Freunde auf der Welt, dass wir uns vor diesen bald kaum noch werden retten können.

Endlich haben wir die weise Staatsführung, die nur Kriege führt, die Deutschland braucht.

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