Vom Gesindel und dem Gender

Das Gesindel erkennt man heute daran, dass es den Strick schon freiwillig um den Hals trägt. Eine anständige Seidenkravatte hält selbst den 150-Kilogramm-Mann bequem überm Stuhl baumelnd.

Im Sinne des Gender-Mainstreaming bin ich allerdings vehement dafür, dass auch Frauen in den Gesindelberufen zwingend den Vorsorgestrick um den Hals tragen sollten. Es ist geradezu diskriminierend, dass diese Kleiderordnung für sie nicht auch als verbindlich gilt.

Ein Bänker, der sich nicht jederzeit am nächsten Baum selbst aufhängen kann, ist nicht vertrauenswürdig, das wissen wir alle. Weshalb sollten wir einer Bänkerin unser Geld zum Verhumsen geben, die da nicht ebenso redlich mitzieht?

Gender-Mainstreaming kann keine Einbahnstraße sein. Bartbinden sollten für Frauen genauso selbstverständlich sein wie für Männer der Tampon. Penisverlängerung darf keine männliche Domäne bleiben, so wie auch Männer zum Androgynäkologen gehen sollten, um diesen nicht diskriminatorisch in Gewissensunbilden zu setzen. Wir brauchen mehr Unbefangenheit im Umgang der Geschlechter.

Wir dürfen erst dann das Sekt aufmachen, wenn keins mehr weiß, ob es Männlein oder Weiblein ist.

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